1. Renewable energy strategies of utility companies |
For many large utility companies, the successful management of renewable energies represents a major challenge. Decentralized structures, technological innovation, and high political uncertainty often collide with established management processes and practices in the energy sector. How can utility firms manage these challenges and develop successful renewable energy strategies? How can large organizations react to technological innovation and uncertainty? And what can managers learn from best practices? These and more questions will be discussed by a team of leading decision-makers in the Swiss energy industry. |
Impulse speech:
Niklaus Zepf, Head of Corporate Development, Axpo Holding AG
Philipp Wunnerlich, Business Development, ewz |
Moderation: Dr. Thomas Funke, WU Wien and Elmar Friedrich, University of St.Gallen |
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Summary:
The main purpose of Workshop 1, renewable energy strategies of utility companies, is to discuss the ways to innovate the management process, business models, and strategies of today's utility companies.
Mr. Niklaus Zepf, the Head of Corporate Development from Axpo Holding AG, described their strategy as diversification. The options under Axpo include hydropower, wind, imports, etc. He backed up this strategy by referring the environment as "unfriendly" for investments, where political and legal frameworks are not easily predictable. Since unstable framework is the biggest risk in the sector, businesses with such capital intensity have substantial risks and an optimized strategy is hard to achieve. Interestingly, he described how renewable energy and conventional energy define the role of the other, and critically commented that true grid parity may still be far away.
Mr. Philipp Wunnerlich, the Business Development Manager at Elektrizitätswerke Zürich (ewz), shared tremendous insights about investments in the renewable energy sector. With 2/3 of businesses under ewz are about renewable energies, a profitability of 10% is already impressive. The green power strategy goals of ewz cover wind power, biomass, solar, etc., while hydropower serves as a convention production. Mr. Wunnerlich stressed the importance of legal and political stability, and described it as a key criteria for investment security. The key challenges of ewz are to find methods to spread their technologies, and to ensure that ewz could supply end consumers with enough utility. New resources of energy need to be identified in the next few decades, in order to fill in the long-term gap.
Dr. Thomas Funke, Head of the Research Studio e-Spark at WU Vienna and renown researcher in the field of innovation, inspired the audience with a new perspective on the innovation process, which centers customer needs. He suggest to corporates to focus their activities and strategy on satisfying these needs. Mr. Elmar Friedrich provided us with new insights from customers' perspectives. He argued that many products only offered indirect benefit to customers, and thus they could not see it in their direct surroundings. Since social acceptance is regarded as the key challenge in the energy future, he highly recommended companies to engage citizens in their project at early stage, get their concerns, and truly connect renewable energy issues to their life.
In conclusion, the workshop first addressed how to develop a renewable energy strategy, then discussed the significance of establishing an innovation process, and finally called for actions to integrate citizens' wants and needs.
Summary written by Aileen Jiang, Student University of St.Gallen |
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2. Green default – paternalizing customers or due since long? Exchange of experiences (in German) |
Preferences of the population have been established through surveys and votes – a sustainable energy mix is wanted. Some electric utility providers in Switzerland have already taken action and changed the default offer to a green electricity tariff. Others are looking for ways how to deal with the call from politics and society for a green electricity supply.
On the way to green electricity as the default electricity product, questions remain to be discussed: |
Critical factors in graphical and linguistical design of the new product portfolio
Which price description is preferred?
Which impact does the description of the electricity mix have?
What does consumerism say to a green default?
Wath does changing the default imply for technological implementation?
Changing the default for industrial customers? |
Impulse speech:
Dorothea Schaffner, Hochschule Luzern
Markus Schwendimann, St.Galler Stadtwerke
Peter Graf, St.Galler Stadtwerke
Nicole Fahr, Reflection Marketing |
Moderation: Sylviane Chassot, University of St.Gallen |
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Summary:
Diverse Meinungsumfragen bestätigen es: Die Schweizer Bevölkerung will “grünen” Strom. Diverse Energieversorger in der Schweiz haben ihr Produktportfolio entsprechend modifiziert und bieten seit geraumer Zeit auch Strommixe mit einem unterschiedlichen Anteil an erneuerbaren Energien an. Das Problem dabei ist, dass Energie ein Low-Involvement Produkt ist – der Kunde wünscht zwar erneuerbare Energien, doch dieser Wunsch ist in seiner oft passiven Kaufentscheidung nicht reflektiert. Energieversorger stehen damit vor der Herausforderung die Kunden entsprechend zu leiten – durch Kommunikation, clever designte Produkte und geleitete Kaufentscheidungsprozesse. Eine Möglichkeit ist der Green Default: Der Energieversorger wechselt das Standartprodukt auf einen Strommix mit einem grösseren Anteil an erneuerbarer Energie, der Kunde muss eine aktive Entscheidung treffen wenn er beim alten Strommix bleiben möchte. Dies führt unweigerlich zur Frage: Wird der Kunde bevormundet oder werden schlicht seine Bedürfnisse aufgegriffen? Moderiert von Sylviane Chassot nahmen vier Experten dazu Stellung.
Dr. Dorothea Schaffner (Hochschule Luzern): Studie zu Marketingkommunikation in der Energiebranche
Ökostrom, ökologischer Strom oder klimaneutrale Energie: Der Kunde wird von Energieversorgern mit einer Vielzahl von Begrifflichkeiten konfrontiert, ohne dass diese je konkret erklärt werden. Frau Dr. Schaffner widmet sich in Ihrer For-schungsarbeit diesem Problemfeld: Was weiss der Endkunde eigentlich von Energie? Ist dies in der Kommunikation der Energieversorger abgebildet? Ihre Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Mehrzahl der Kunden wenig bis nichts von ihrem Strommix verstehen und keine aktive Kaufentscheidung treffen, aber durchaus eine positive Einstellung gegenüber erneuerbaren Energien haben. Wollen Energieversorger den Absatz ihrer Produkte im Bereich erneuerbare Energie för-dern, impliziert dies zwei zentrale Handlungsempfehlungen. Erstens muss die Kommunikation aktiv, klar und zugänglich sein. Zweitens muss der Energieversorger den Kaufentscheid so gestalten, dass dem Konsumenten der Wechsel auf einen neuen Strommix so einfach wie möglich gemacht wird.
Peter Graf (St. Galler Stadtwerke): Direktmarketing bei den Sankt Galler Stadtwerken
Die Stadt St. Gallen hat im Zuge einer Volksinitiative den gestaffelten Ausstieg aus der Kernkraft beschlossen. Dies stellte die Sankt Galler Stadtwerke vor enorme Herausforderungen: Wie soll der Zubau von neuen Produktionsanlagen wie Wind oder Photovoltaik finanziert werden? Ist der Kunde bereit auf einen teureren Strommix zu wechseln? Der Green Default wurde zunächst als „zu bevormundend“ beurteilt, der Fokus lag auf konventionellem Marketing wie z.B. Mailings. Eine erste Studie implizierte, dass die St. Galler Stadtwerke durch solche Methoden durchaus den Absatz von neuen „ökologi-schen“ Stromprodukten fördern könnte. Nur: Dies geschah zu relativ hohen Marketingkosten. Im Dialog mit der Universi-tät St. Gallen kam daher die Idee auf, die Green Default Option genauer zu untersuchen.
Nicole Fahr (Reflection Marketing): Studie zu Green Defaults
Frau Fahr hat im Rahmen ihrer Masterarbeit an der Universität St.Gallen das Potential eines Green Defaults für die Sankt Galler Stadtwerke untersucht. Als Forschungsmethode wurde ein Eye-Trackingverfahren angewendet: Dabei werden Pupillen-Bewegungen des Kunden während des Kaufentscheidungsprozesses analysiert. Daraus resultiert eine sogeannte Heat Map; Diese gibt Aufschluss darüber welche Elemente den Kunden entscheidend beeinflussen. Die Resultate sprechen durchaus für den Green Default: Ein „weicher“ Default inklusive einer Empfehlung durch eine kompetente Institution führt dazu, dass sich der Stromkunde zugunsten eines Strommixes mit einem höheren Anteil an erneuerbaren Energien entscheidet. Dies vor dem Hintergrund, dass sich ein grosser Teil der Konsumenten schlicht nicht über Ihren Strommix bewusst ist; auch hier zeigt sich erneut, dass die Kommunikation durch die Energieversorger entscheidend ist. Frau Fahrs Studie hat überdies gezeigt, dass die Kunden Green Defaults nicht als Bevormundung empfinden, sondern durchaus einen Wert darin sehen.
Peter Graf (Sankt Galler Stadtwerke): Green Defaults bei den Sankt Galler Stadtwerken
Die St. Galler Stadtwerke haben Frau Fahr beim Wort genommen und basierend auf ihren Empfehlungen einen Green Default eingeführt. Entscheidend war dabei die ehrliche und transparente Kommunikation gegenüber den Kunden. Die Einführung wurde durch eine grossangelegte Medienkampagne und ein Anschreiben an alle Kunden begleitet. Die Ergeb-nisse waren durchs Band positiv: Der Absatz der erneuerbaren Energie im Strommix bei den Privathaushalten ist ange-stiegen, von 45‘000 Kunden gab es lediglich ca. 50 negative Rückmeldungen. Eine zentrale Herausforderung besteht je-doch weiterhin: Wie geht man mit dem Gewerbe und der Industrie um, welche einem viel rationaleren Kaufentschei-dungsprozess folgen?
Markus Schwendimann (Sankt Galler Stadtwerke): Auswirkungen auf die Produktion
Die Bedürfnisse der Kunden werden sich in Zukunft auch auf der Produktionsseite auswirken. Die Sankt Galler Stadtwerke müssen sich daher die Frage stellen, woher die erneuerbare Energie kommen soll. Von Wind- über Photovoltaik stehen hier eine Vielzahl von Möglichkeiten im Raum – sogar auf einem Kirchendach kommen seit neuestem Solarzellen zum Einsatz. Die Herausforderung ist und bleibt dabei die Netzkapazität. Intelligente Verteilnetze und der Ausbau der Spei-cherkapazität sind notwendige Voraussetzung für die Umstellung auf erneuerbare Energien.
Zusammenfassung von Gieri Hinnen, Doktorand Universität St.Gallen |
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3. Innovative Business Models for Smart Grids (in German) |
Innovative business models - which can translate the technological benefits into value for customers and investors (e.g. utilities) alike - are needed in order to foster the development and implementation of Smart Grids. When designing a business model, all relevant stakeholders and their goals (e.g. policy makers, technology-partners) need to be taken into consideration in order to ensure the market acceptance of smart grids. It is the goal of the workshop to discuss possible innovative business models for Smart Grids while considering the relevant requirements of various stakeholders. In a first step, experts in the field of smart grid will present their activities around that topic. In a second step, the winners of a student case study for „innovative business models for Smart Grids“ will present possible business models, which will be discussed with the experts and the workshop participants. |
Impulse speech:
Dieter Maurer, Leitung Energy Automation, Smart Grid, Siemens Schweiz AG
Dr. Wolf-Christian Rumsch, Corporate Development Manager, BKW FMB Energie AG
Heiner Tschopp, Business Development Executive Smarter Energy, IBM Schweiz AG
Markus Doetsch, Head of Products and Technology, Swisscom AG |
Moderation: Prof. Dr. Moritz Loock, University of St.Gallen |
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Summary:
Gleich zu Beginn des Workshops stellte der souveräne Leiter des Workshop 3 „Innovative Geschäftsmodelle für Smart Grids“, Prof. Dr. Moritz Loock, die entscheidende Frage: „Wer von Ihnen hat mit Smart Grids bereits Geld verdient? Bitte kurz aufzeigen!“ Einer der über 20 Teilnehmenden hob zögerlich den Arm: „Als Berater!?“ Dieser kurze Stimmungstest zeigte eindrücklich die Problematik des Thema „Smart Grid“ – alle sehen die Vorteile oder gar die Lösung vieler Probleme in den intelligenten Stromnetzen, doch wie sollen Geschäftsmodelle aussehen, um damit auch Geld zu verdienen und die Investitionen rentabel zu machen.
Dieser Frage sollte mittels Expertenreferaten zu den vier Aspekten eines Geschäftsmodells (Kundennutzen, Fähigkeiten & Ressourcen, Kooperationen und Erlösmodelle) auf den Grund gegangen werden.
Heiner Tschopp von IBM Schweiz machte den Anfang und erklärte anhand eines Stakeholder-Modells die verschiedenen Kundenbedürfnisse. Es zeigte sich, dass das Nutzen einer intelligenten Vernetzung aller Stromabnehmer wie Industriegebäude und Privathaushalte das Ziel von Smart Grids sei, sich aber aufgrund der jeweils unterschiedlichen Bedürfnisse als sehr anspruchsvoll darstellt. Zusätzlich verkompliziert die aufkommende Elektromobilität die Nutzung von Smart Grids aufgrund der Standortungebundenheit des Stromabnehmers (E-Auto). Der übergeordnete Nutzen von Smart Grids seien laut Herrn Tschopp die Visualisierbarkeit des Stromverbrauchs, die Reduktion von Energieverbrauch sowie -kosten und damit verbunden eine Unterstützung bei der „Energiewende“.
Benötigte Fähigkeiten und Ressourcen sind laut Dieter Maurer, Siemens Schweiz, der Innovationswille und –kraft, funktionierende Partnerschaften, ein ausgeprägtes Energiemarktwissen sowie Ingenieure, die über ihre fachlichen Fähigkeiten hinaus strategisch denken (kundenorientiert statt rein ingenieurgetrieben). In der anschliessenden Diskussion stellten sich auch die Entwicklung von Standards für Smart Grids als entscheidende Voraussetzung für den weiteren Erfolg heraus.
Dr. Wolf-Christian Rumsch, BKW, erörterte anhand seiner Erfahrung mit dem Pilotprojekt in der Gemeinde Ittingen die Erfolgsfaktoren von Partnerschaften. Er stand diesen sehr positiv gegenüber, sofern komplementäre Kompetenzen der teilnehmenden Partner die Forschung katalysiert. Ausserdem sollten die Kooperationspartner die nötige Offenheit zeigen, jedoch im Voraus klare Ziele vereinbaren und die Beziehung klar vertraglich regeln. Mögliche Abflüsse von Know-How sah Dr. Rumsch weniger problematisch; er betonte vielmehr die motivationsfördernden Aspekte der entstehenden „Coopetition“.
Markus Doetsch schloss die Impulsreferat mit einem kleinen Einblick in ein Produkt der Swisscom, das Ende 2012 auf den Markt kommen soll, ab. Das Telekomunikations-Unternehmen verfolgt einen horizontalen Ansatz, bei dem mittels einer Smartphone-Applikation gesamthaft Energie gespart werden soll (neben Strom- auch Heizenergie) und bei der Sicherheit für den Kunden (Alarm bei möglichem Einbruch) im Mittelpunkt stehen soll. Wichtige Voraussetzungen seien dabei die Penetration von Smartphones (in der Schweiz) sowie das Cloud-Know-How der Unternehmung.
In einer von Prof. Loock moderierten Abschlussrunde sollten die Experten mögliche Trigger für die weitere positive Entwicklung von Smart Grids aufzeigen. Für Herrn Tschopp ist vor allem das proaktive „Loslegen!“ entscheidend, während Herr Maurer in der Entwicklung von Standards durch die Politik einen wichtigen Katalysator für die Zukunft von Smart Grids sieht. Dr. Rumsch hob erneut die Kundenorientierung („Menschen mitnehmen!“) hervor und Herr Doetsch machte für sich für eine weitere Deregulierung der Stromnetze stark.
Der gelungene Workshop wurde durch die Präsentation zweier Studentinnen, deren Geschäftsmodell bei einem universitären Wettbewerb als Siegerprojekt gewählt wurde, abgerundet und gab einen interessanten Ausblick zukünftige Erlösmodelle mit Smart Grids.
Zusammenfassung von Marcel Köhler, Student Universität St.Gallen |
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4. Global Challenge – Integration of large-scale Wind and Solar power |
The integration of large-scale intermittent generators sets new requirements for our current energy system – globally. It is essential to better understand economic, technical and political challenges to facilitate the ideal conditions for a continuous shift towards high shares of renewable energies. Three case studies focusing on the technical integration, the economic integration and political instruments are presented. Afterwards, a panel discussion enables all parties to share their experiences, discuss challenges and potential solutions for our future energy system. |
Impulse speech:
Dr. Dr. Tobias Paulun, Director Strategy and Market Development, eex
Dr. Dörte Fouquet, Partner, BBH
Dr. Eckehard Tröster, Senior Research Engineer, Energynautics GmbH
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Moderation: Valerie Speth, Dipl.-Ing. corporate development, juwi |
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Summary:
Vortrag 1: Dr. Dörte Fouquet
Der Vortrag von Dr. Fouquet beginnt mit einem Überblick über die gegenwärtige politische Regulierungssituation in Europa und behandelt anschliessend die regulatorischen Massnahmen, welche für eine grossflächige und einheitliche Energieversorgung auf europaweiter Ebene notwendig sind. Dabei werden zunächst Hindernisse wie das Fehlen einer einheitlichen Energie-Agenda sowie einer einheitlichen Energie-Behörde auf Europaebene erläutert. Weitere Probleme stellen Know-How Unterschiede, Flexibilitätsprobleme sowie regulatorische Differenzen zwischen den einzelnen EU-Ländern dar. Für eine weiträumige und einheitliche Energiepolitik bedarf es nach Meinung von Dr. Fouquet vor allem der Harmonisierung nationaler und regionaler Märkte, klarer GRID Interconnection Richtlinien zwischen den EU-Ländern sowie einer verbesserten Serviceabwicklung.
Im Anschluss an den Vortrag folgt eine Diskussion über die Frage ob individuelle regulatorische Ausgestaltung auf Länderebene oder eine einheitliche Regulierungsvorschriften auf EU-Ebene sinnvoller ist. Dabei geht die Debatte mehrheitlich in die Richtung, dass eine einheitliche Energieregulierung auf EU-Ebene von Vorteil ist, da dies nicht nur Vergleichbarkeit und Transparenz sondern auch gegenseitige Hilfsmittel und Investitionen unterstützen würde.
Vortrag 2: Dr. Eckehard Tröster
Der Vortrag von Dr. Tröster gibt einen Überblick welche Anforderungen aus technischer Hinsicht für einen europaweite Vereinheitlichung der Energiegewinnung und –Versorgung notwendig sind. Dabei müssen vor allem zwei Aspekte bewerkstelligt werden. Dies betrifft zum einen eine einheitliche, europaweite Energie-Infrastruktur, welche in der Lage sein muss Energieangebot- und Nachfrage zwischen den einzelnen EU-Ländern und zwischen einzelnen Regionen auszubalancieren. Des Weiteren sind neue Speicherkapazitäten und Speichermöglichkeiten notwendig, um Energieangebot- und Nachfrage auszugleichen. Als zweiter wichtiger Aspekt werden operative Anforderungen genannt. Dabei wird unter Anderem auf die Anpassung zwischen Gleichstrom- und Wechselstromsystemen eingegangen, die für eine reibungslose Stromversorgung notwendig ist.
In der anschliessenden Diskussion wird unter Anderem die Frage diskutiert ob neue Formen der Energiegewinnung- und Versorgung wie z.B. „Power-to-Gas“ einen sinnvollen Beitrag zur GRID-Stabilität liefern können. Dabei werden sowohl Vorteile wie der einfache und schnelle Transport von Gas, aber auch Nachteile wie die niedrige Energie-Effizienz und damit hohen Kosten diskutiert.
Vortrag 3: Dr. Dr. Tobias Paulun
Um die Frage zu beantworten welche Massnahmen nötig sind um mehr erneuerbare Energie in das europäische Energiehandelssystem zu integrieren, erklärt Dr. Paulun zunächst wie der „Energy-only-Market“ in Deutschland funktioniert. Dabei wird der Energy-Spot-Markt, welcher kurzfristiges und intra-day Handeln von Energy ermöglicht und zur Optimierung kurzfristiger Angebots- und Nachfragedifferenzen von Energieversorgern dient, sowie der Future- und Forward Markt welche für Energiehandel über Energiegeschäfte in der Zukunft zuständig sind, erklärt. Des Weiteren werden Auswirkungen und Einflussfaktoren auf Spot- und Forward Preise genannt sowie die Funktion des Marktes als Träger und Spiegel sämtlicher Marktinformationen verdeutlicht. Im Anschluss an die theoretische Grundlagenbildung, gibt Dr. Paulun einen Überblick wie das Energie-Handelssystem auf europaweiter Ebene gegenwärtig ausgestaltet ist. Dabei wird insbesondere hervorgehoben, dass der Handel durch Zusammenschlüsse mit anderen Handelsplattformen aus verschiedenen EU-Ländern heute schon sehr integriert und harmonisiert ist. Dies hat zur Folge, dass die Preise und Volatilitäten im Handel für erneuerbare Energien in den letzten Jahren gesunken sind und eine steigende Anzahl an Investoren generiert werden konnte.
Zusammenfassung von Max Bandey, Student Universität St.Gallen |
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5. Criteria for photovoltaic project finance: Trade-offs in banks’ and equity investors’ decision-making |
Recent developments in photovoltaic project finance have reinforced the need for investigating the preferences of and criteria applied by banks and equity investors in such renewable power generation projects. In 2009, after the credit crisis, the financial markets appeared to be liquid again. But, as a consequence of the credit crunch, fundraising has become more challenging as banks began demanding higher loan securities and project evaluation as a whole has become stricter. A recent study empirically measured the relative importance of criteria influencing the decision making of banks (“bankability of projects”) and equity investors in large-scale (in MW-range), ground mounted PV projects. Specific attention was given to qualitative aspects of project assessment. In the workshop findings of this study will be presented and discussed by industry representatives and the workshop participants. |
Impulse speech:
Nina Hampl, University of St.Gallen
Otto von Troschke, Chief Investment Officer and Co-Founder, SUSI Partners AG
Sebastian Olbert, Partner, goetzpartners Management Consultants / Valentin Ade, Finance Manager, Photon Energy Deutschland
Dr. Christoph Flink, Senior Director, Head of Strategic Planning and Corporate Development, JA Solar / Program Director, Nordic International Management Institute (NIMI)
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Moderation: Nina Hampl, University of St.Gallen |
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Summary:
The workshop focused on the first empirical findings of an ongoing online survey on photovoltaic project ratings of banks and equity investors. This survey is part of a larger research project dedicated to the importance of “bankability” in project finance, a term that was introduced by the same research team during last year’s forum. In this year’s workshop, the results of the extending online survey on bankability were presented and commented from the view of an equity investor, a project developer and industry experts.
To put the workshop into context, Sebastian Olbert (goetzpartners) started with an introduction to the PV industry. While there was a substantial and unexpected growth up to 2011, the PV industry started to stagnate as of late. Nevertheless, he is confident that in the medium and long-term the growth will return, resulting in a bigger share by the PV industry in the global energy mix and a convergence to grid-parity. This development was explained on the basis of a paradigm shift in the PV industry, that is currently experiencing a market shakeout caused by an accelerated industrialization and consolidation. The term “bankability” was also introduced as a set of criteria independently defined by each stakeholder to invest in a project. The argument was that an actively managed bankability might act as key differentiator from the competition. This argument was illustrated by the fact that many low cost manufacturers from Asia are entering the PV industry and the need of European players to identify further investment criteria such as quality aspects and actively manage them. This issue was also picked up again during the Q&A session of this presentation. While there is currently a cut-throat competition in the PV market based on low prices, qualitative aspects haven’t been consciously identified yet as a relevant criterion by investors. Therefore an actively managed bankability might provide a crucial differentiation criterion for European players.
Nina Hampl highlighted that the ongoing research project is divided into two phases: The first phase focused on interviews with experts from banks, investors, project developers, module producers and service providers on the topic of bankability. The results of these interviews were presented during last year’s forum. The second phase focuses on a quantitative, web-based survey among international banks and equity investors on the decision criteria and trade-offs in PV project finance. The first empirical findings of that online survey were the cornerstone of this year’s workshop. In two separate parallel surveys banks and equity investors were asked to rate twelve photovoltaic projects with varying characteristics. By far the biggest stake of the project participants were from Germany. The preliminary results of the survey showed that for banks project location, the minimum-DSCR per year and the module brand were the most important criteria. For investors it was the Equity IRR, project location and the module brand as well.
For both, banks and investors, the track-record of the EPC was rather secondary. This provided the starting point for the presentation of Valentin Ade introducing Photon Energy, amongst other things, an established EPC contractor in the PV industry. He pointed out the three main statements of the survey which were discussed in a plenary session:
1) German banks prefer their home market: The possibility of a home bias and the overrating of uncertainty in unknown markets were addressed. The personal experience of an investor in a specific country was identified as a determining factor, possibly deterring investors psychologically from promising investments in countries with personal negative experience in unrelated projects. Also in the course of the current economic crisis, country-specific risks (i.e. Italy or Spain) and the challenges of market liquidity were mentioned.
2) SolarWorld is more positive perceived than Yingli Solar: This point was already discussed in the presentation of Sebastian Olbert regarding the consideration of product quality in respect to Chinese vs. European module producers.
3) Track-record of the EPC-contractor is relatively unimportant: There was an agreement that the influence of EPC-contractors in an investment decision of project finance players will increase in the future. It is important to identify what guarantees a contractor can provide and to build a trusting relationship with experienced partners.
Otto von Troschke (SUSI partners) rounded off the workshop with illustrating the perspective of an equity investor in project finance. As key value drivers for PV investments were identified the input (irradiation), Feed-in-Tariffs / Green Certificates, the ease of debt and the political stability of the project’s location. Furthermore investors have to be aware of the differences along the value chain, especially with different risks and returns during construction and turnkey phase. He further elaborated that the key risks of a project have to be identified early by monitoring forecasts and anticipate the development if possible. These risks might also arise from a broad spectrum ranging from various technical, economical to legal aspects. Overall he concluded that the PV industry would continue to be interesting for investments in the long run as long as the sector can indicate that projects would function also without feed-in-tariffs in the foreseeable future.
Summary written by Steven Brosi, Student University of St.Gallen |
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6. Wind parks for everyone – increasing social acceptance through public participation (in German) |
The social acceptance of wind power plants in Switzerland, Germany and Austria is high. On a local level far more than 70 percent of residents support the construction of wind power plants in their neighborhood – according to a study conducted by the Good Energies Chair in 2010. Nevertheless, project developers struggle in some cases with an active minority of opponents, who are able to delay or to cancel the building permission process. On the other side there are some citizens, who are eager to get involved in the process and/or who want to benefit from the construction of the power plant. Practical experiences show that some projects become very successful, in which interests of residents, project developers and investors are harmonized. Residents may become involved by information, consultation and co-determination, or financially as (limited) partner.
In this workshop experience and best practice of civic participation from Switzerland and abroad will be exchanged and discussed. |
Impulse speech:
Robert Horbaty, Owner ENCO Energie-Consulting AG & Head of the Energy Research Programme “Wind” of the Swiss Federal Office of Energy
Andreas Markowsky, Managing Director, Ökostromgruppe Freiburg
Inga Kröger, Team Leader "Marketing Management 100% Renewable Energies", juwi Hoding AG
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Moderation: Hans C. Curtius, University of St.Gallen |
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Summary:
Nach einer generellen Einführung von Hans Curtius erläuterte Robert Horbaty den Begriff und die Reichweite der sogenannten „sozialen Akzeptanz“ von Windenergie. Die Schweiz beispielsweise hat bisher vergleichsweise wenige (101 Windkraftanlagen mit 231,5 MW Leistung), aber sehr effektive Windkraftanlagen aufgrund ihrer hohen Lage. Trotzdem sind die Gegner zahlreich. Der NIMBY-Ansatz (Not In My Backyard) als Beschreibung der Opposition greife allerdings zu kurz. Der Widerstand richte sich meist nur gegen Teilaspekte des Projektes und gehe zudem oft von nicht in der Umgebung lebenden Bürgern aus. Vielmehr spielten Elemente wie die Verteilungsgerechtigkeit eine gewichtige Rolle. Diverse Einsprüche, nicht akzeptierbare Auflagen (z.B. Entschädigung für alle Grundstücke rundum), negative politische Entwicklungen und weitreichende Umweltauflagen hätten häufig zu Abbrüchen von Windkraftprojekten geführt. Robert Hobaty schlug einen partizipativen Planungsprozess vor: Projekte seien verhandelbar und könnten so zu einer Win-win-Situation für alle Beteiligten führen.
Er schlussfolgerte, dass es „keinen linearen Algorithmus“ für die Akzeptanz von Windkraftanlagen gebe, stattdessen müsse jedes Projekt einzeln analysiert werden. Das Know-How, die Erfahrungen und die Beispiele seien zahlreich und ausreichend vorhanden. Mit Hilfe eines interdisziplinären und länderübergreifenden Ansatzes und stärkerer politischer Unterstützung (klares Committment, klare Rahmenbedingungen, Wissen für Behörden, Vermittlungspersonen) könnte die Windkraft voll genutzt werden. Die soziale Akzeptanz hat seiner Ansicht nach eine sehr grosse Relevanz: Windkraftprojekte seien abhängig von lokaler gesellschaftlicher, Marktakzeptanz, aber eben auch sozio-politischer Akzeptanz (vgl. Wüstenhagen et al 2007).
Inga Kröger von der juwi AG stellte eine neue Form der Zusammenarbeit zwischen Investoren- und Bürgerseite dar: das Genossenschaftsmodell und die durch diese Beteiligungsmöglichkeiten für Bürger und Kommunen gesteigerte soziale Akzeptanz.
Innerhalb dieser Genossenschaftsmodelle übernimmt die juwi AG das Finanzierungsrisiko während die Genossenschaft der Bürger die Anlage später komplett abkauft oder aber sich als Finanzinvestor beteiligt. Die juwi AG garantiert eine Ausgleichszahlung bei Misswirtschaft und wird im Gegenzug ebenso an Überschussrenditen beteiligt. Die Zusammenarbeit zeigt sich beispielsweise in der offenen Information der Kommunen, Bürger und Verbände, der konkreten Zusammenarbeit mit Unternehmen vor Ort und in der Auswirkung auf regionale Stromtarife. Heutzutage sind bereits 40% der Anlagen in der Hand privater Eigentümer. Die Tendenz scheint steigend, deuten die zahlreichen politischen, ökonomischen und sozialen Entwicklungen doch in die gleiche Richtung: die soziale Akzeptanz gewinnt an Bedeutung (s. Beispiel Stuttgart 21), das Bedürfnis nach lokaler Investition im Kontrast zur zunehmenden Globalisierung wächst, die Niedrigzinsphase begünstigt Investitionen und genauere Rentabilitätskalkulationen der Einspeisevergütung geben Sicherheit.
Aufgrund des explosionsartigen Wachstums gibt es heutzutage beinahe 600 Energiegenossenschaften in Deutschland. Diese können als Vereine aus Bürgern mit wirtschaftlichen Zielen bezeichnet werden und bieten die Vorteile, dass sie demokratisch und flexibel sind aufgrund ihrer einfachen Organisationsstruktur. Sie bilden sich oft in kleinem Rahmen (z.B. Solarzellen auf den Dächern) und erweitern sich dann vertikal (z.B. Solarparks für das ganze Dorf). Die zunehmend verbesserte Haushaltslage in vielen Kommunen sowie die politische und regulatorische Förderung beflügeln zudem das Modell der Genossenschaften.
Inga Kröger betonte, dass eine rein betriebswirtschaftliche Betrachtung vermutlich von einem Kooperationsmodell wegführen würde, sie betonte aber gleichzeitig die Kurzsichtigkeit einer solchen Betrachtung. Einerseits sei die Akzeptanz ohne Kooperationsmodell wesentlich niedriger und die Projekte seien somit schwerer durchführbar, andererseits würden neue Projektmöglichkeiten eröffnet aufgrund der erst durch die Kooperation vorhandenen Akzeptanz.
Andreas Markowsky rundete die Diskussion ab mit illustrativen Beispielen der Ökostromgruppe Freiburg, einer Gesellschaft von über 2000 Bürgern, die sich an zahlreichen Projekten erneuerbarer Energien beteiligen. Andreas Markowsky sprach von dem heutigen als dem Zeitalter der Pyromanen, in dem die Ressourcen unwiederbringlich vernichtet würden. Strukturveränderungen der Macht- und Besitzverhältnisse seien nötig, um eine grössere Verteilungsgerechtigkeit herzustellen. Über 80% der erneuerbaren Energien würden von nicht-etablierten mächtigen Unternehmen betrieben, welche sich gegen eine Umstellung sträubten. Ausserdem herrsche in der Bevölkerung oft grosse Angst vor Veränderung, welche mit der Überalterung wachse. Andreas Markowsky schlug die Information zum Abbau der Angst sowie die Vermeidung von Überschneidungen und Doppelspurigkeiten durch gute Planung vor. Er betonte, dass die Bürger nicht nur die Eröffnung von rentablen Investitionen schätzen – er sprach von einer neu aufkommenden „Goldgräberstimmung“ -, sondern auch die Möglichkeit des Engagements in umweltbewusste Objekte.
Schlussdiskussion
In der Diskussion zeigte sich dass alle Beteiligten dem Thema der sozialen Akzeptanz von Windkraftprojekten eine hohe Bedeutung zumessen. Die Referenten nahmen eine unterschiedliche Gewichtung der möglichen Hindernisse vor und die Projektimplementierer offenbarten eine etwas abweichende Herangehensweise und Zielsetzung.
Die Diskussion ergab zudem, dass eine Übertragung der in Deutschland gemachten Erfahrungen mit Energiegenossenschaftsmodellen auf die Schweiz und umgekehrt ein Lernen in Deutschland von der jahrzehntelangen Erfahrung mit Genossenschaften in der Schweiz sinnvoll sein kann, jedoch eine Übertragung auch an seine Grenzen stösst.
Einig war man sich, dass der Erfolg von Windkraftprojekten stark mit einer in der Bevölkerung gewonnenen Akzeptanz und aufgebauten Beteiligungsstrukturen korreliert. Schaffung von Akzeptanz bedeutet dabei mehr als nur einfache Information durch die Projektentwickler, sondern gemeinsame Kompromissfindung uns ggf. auch finanzielle Beteiligung der Bürger.
Zusammenfassung von Sophie Meissner, Studentin Universität St.Gallen |
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